Der "Wille zur Macht"
kein Buch von Friedrich Nietzsche


Herausgegeben von Bernd Jung auf der Grundlage der Digitalen Kritischen Gesamtausgabe



Ich bin ein Geländer am Strome: fasse mich, wer mich fassen kann! Eure Krücke aber bin ich nicht.

Also sprach Zarathustra
Was können wir heute noch mit den vorliegenden Nachlasstexten Nietzsches zum "Willen zur Macht" anfangen?

Wie bereits beschrieben sind seine erkenntnistheoretischen und vor allem die psychologischen Fragestellungen – z. B. nicht ein, sondern viele einander bekämpfende Willen zur Macht in einer Person – nicht im Mindesten überholt, denn letztere gehen tatsächlich weit über Freuds spätere Konzepte hinaus. Auch seine Kritik am Absolutheitsanspruch der jeweils herrschenden Moral ist ausgesprochen aktuell. Diesen Aspekt hat er natürlich in anderen Werken (z. B. "Jenseits von Gut und Böse") ausführlich behandelt. Heute müsste er auf die moderne "political correctness" übertragen werden, welche die Nachfolge des Christentums angetreten hat.

Insbesondere kann man aber an dem vorliegenden Material, das noch nicht zur Buchform geglättet wurde, Nietzsches Methode erkennen, mit der er sich immer wieder neue und verblüffende Perspektiven auf scheinbar selbstverständliche und alltägliche Dinge erarbeitet hat. Wem es gelingt, diese Methode selbst anzuwenden um neues Land zu betreten und eigene Blickwinkel zu erreichen, für den hat sich die Beschäftigung mit Nietzsches nachgelassenen Texten gelohnt.

Daten und Werke

 
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